51.20.67 Corona-Massnahmen nur aufgrund von Hospitalisierungen und Krankgeschriebenen mit positivem Test
Interpellation Bruss-Diepoldsau:
«Corona-Massnahmen nur aufgrund von Hospitalisierungen und Krankgeschriebenen mit
positivem Test
Das Corona Virus hat bereits viel Schaden angerichtet. Die ganzen Verantwortlichen von WHO
über Bundesrat zu einzelnen Regierungen haben es in kurzer Zeit geschafft, in die Bevölkerung
einen Keil zu treiben und die Wirtschaft praktisch lahm zu legen.
Inzwischen müssen wir feststellen, dass die Präventivmassnahmen und sogenannten Heilmittel
mehr Schaden angerichtet haben, als das Virus selbst.
Ich möchte Covid 19 nicht klein reden, wie auch keine andere Grippe – Fakt ist aber, dass zum
Glück nicht jeder an jedem Virus erkrankt, sondern diesen auf natürlichem Weg mit seinem natürlichen Immunsystem abwehrt.
Wenn wir dieses Corona Virus einmal im Griff haben sollten – mit Impfungen oder wie auch immer – wird uns ein Neues beschäftigen.
Wir müssen lernen, mit gesundem Menschenverstand solchen Situationen zu begegnen.
Fakt ist, dass wir dringend zu einem möglichst ‹normalen Leben› zurückfinden müssen – ohne
Arbeit kein Geld, ohne Geld kein Gesundheitswesen!
Leider muss ich feststellen, dass diesbezüglich die Anstrengung der Regierung zu wünschen übriglässt.
So hat sie es bis heute noch nicht fertiggebracht, meine Einfache Frage 61.20.42 vom
19. Juni 2020 zu beantworten. Aus Angst werden immer noch sehr viele Events abgesagt – was
weiter Steuerverluste und Hilfskredite nach sich ziehen wird.
Ich bitte die Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:
1. Möchte die Regierung der Bevölkerung wieder Vertrauen vermitteln und ihr die Angst nehmen, dass das Corona Virus nicht gleich den Tod bedeutet?
2. Ist die Regierung ernsthaft gewillt, den finanziellen Schaden möglichst klein zu halten und
noch zu retten was noch zu retten ist?3. Wäre die Orientierung der Massnahmen nur aufgrund der Hospitalisierung und Krankmeldungen von positiven Bürgern eine gute Grundlage dazu?»
15. September 2020 Bruss-Diepoldsa
Antwort der Regierung
Interpellation Bruss-Diepoldsau vom 15. September 2020
Corona-Massnahmen nur aufgrund von Hospitalisierungen und
Krankgeschriebenen mit positivem Test
Schriftliche Antwort der Regierung vom 17. November 2020
Carmen Bruss-Diepoldsau erkundigt sich in ihrer Einfachen Anfrage vom 15. September 2020
nach den Massnahmen der Regierung für eine «neue Normalität» im Umgang mit Corona.
Die Regierung beantwortet die einzelnen Fragen wie folgt:
1. Die Regierung will Vertrauen vermitteln, ohne aber zu verheimlichen, dass das SARS-CoV-2-
Virus gerade für ältere Menschen gefährlicher ist als ein normales Grippevirus. In einer kürzlich veröffentlichten Studie1 wurde die Infizierten-Sterblichkeitsrate in Bezug auf das Lebensalter wie folgt angegeben:
‒ bei Kindern und Erwachsenen bis 55 Jahre: sehr gering bis höchstens 0,4 Prozent;
‒ im Alter von 64 Jahren: 1,3 Prozent;
‒ im Alter von 74 Jahren: 4,2 Prozent;
‒ im Alter von 85 Jahren: 14 Prozent.
2. Die Regierung ist gewillt, den finanziellen Schaden möglichst klein zu halten. Dies zeigt auch
die im Vergleich zu vielen anderen Kantonen zurückhaltende Art, wenn es darum geht, neue
einschneidendere Massnahmen zu erlassen. Es werden immer bei neuen Einschränkungen
(z.B. Tanzverbot) nicht nur die positiven Folgen auf die Zahl der Covid-19-Infektionen, sondern auch die wirtschaftlichen Folgen miteinbezogen.
3. Das ist eine gute Grundlage und wird bereits von der Regierung so angewendet. Sie orientiert sich an folgenden Zielen:
– Ziel 1: Die Hospitalisationszahlen werden möglichst tief gehalten. Die Überlastung der
Spitäler soll vermieden werden.
– Ziel 2: Die Fallzahlen werden möglichst tief gehalten. Das exponentielle Wachstum der
epidemiologischen Kurve soll vermieden werden.
– Ziel 3: Das Contact Tracing wird so lange wie möglich weitergeführt. Organisatorische
Anpassungsmassnahmen garantieren die Durchhaltefähigkeit.
– Ziel 4: Die Risikogruppen werden geschützt.
– Ziel 5: Das gezielte Testen wird sichergestellt (Fokussierung).
– Ziel 6: Schutzmaterial für das Gesundheitssystem und die kantonale Verwaltung ist in
ausreichendem Mass vorhanden.
– Ziel 7: Der Präsenzunterricht in der (Volks-)Schule ist sichergestellt.
– Ziel 8: Öffentlich zugängliche Räume (einschliesslich Läden) sind sicher.
– Ziel 9: Die Bevölkerung ist stets über die aktuellen Ziele und Vorgehensweisen der Regierung informiert.